Pflanzen und Vegetation im Nationalpark Jasmund
Buchenwälder sind nicht gleich Buchenwälder
Je nach Boden-und Wasserverhältnissen unterscheiden sich die Buchenwaldgesellschaften des Jasmunds. Markante Gräser wie die Waldgerste (auf kalkreichen Böden), die Hainsimse (auf ärmeren, eher sandigen Böden) oder das Perlgras (auf mittleren, nährstoffärmeren Standorten) geben den Waldgesellschaften ihren Namen. Sie sind jeweils mit einem eigenen Spektrum an Pflanzenarten vergesellschaftet. Auf feuchten Standorten ersetzen Erlen und Eschen die Buche. Die bewaldeten Steilhänge und Uferschluchten der Küste sind der Lebensraum von Ahorn, Wildkirsche und Ulme. Seltene Wildobstgehölze und Eiben gedeihen hier.
Auch in diesem Baumarten-Mix unterscheidet sich die Bodenvegetation. Die Vielfalt macht den Jasmund zur Heimat einer Vielzahl von Pflanzenarten, die für die ursprüngliche mitteleuropäische Waldlandschaft typisch, heute jedoch oftmals selten sind.
Rückzugsgebiete für Überlebenskünstler
In den Mooren des Nationalparks sind Wollgräser, Fieberklee, Sonnentau, Riesenschachtelhalm und seltene Moose beheimatet. Nicht weniger interessant sind die Kalktrockenrasen auf den Küstenhängen mit verschiedenen Orchideenarten. Eine weitere Besonderheit ist die Salzvegetation der nördlichen Blockstrände. Salz-Binse, Salzmiere und Strand-Tausendgüldenkraut sind hier zu finden. Alle diese Lebensräume eint, dass hier besondere Bedingungen herrschen. Es ist sehr nass, sehr salzig, extrem trocken oder kalkhaltig. Pflanzen, die mit diesen besonderen Bedingungen zurechtkommen, sind oftmals selten und streng geschützt.