Forschung und Monitoring im Nationalpark Jasmund
Ziele der Forschung
Nationalparke dienen als Referenzflächen für verschiedene Fragestellungen. Die Forschung zeigt, wie sich Natur und Landschaft ohne Nutzung entwickeln und ob Managementmaßnahmen zum Ziel führen. Die Entwicklung von Ökosystemen oder deren Regeneration verläuft in langen Zeiträumen. Deshalb müssen auch Untersuchungen langfristig angelegt werden.
Auch alle wissenschaftlichen Aktivitäten werden dem Schutzziel des Nationalparks untergeordnet. Um Störungen durch praktische Forschungsarbeiten vor Ort zu minimieren und als Leitfaden der Forschung im Nationalpark, wurde ein Forschungskonzept erarbeitet. Dieses regelt im Detail, welche Forschungsarbeiten stattfinden dürfen. Wer ein Forschungsprojekt im Nationalpark plant, sollte frühzeitig Kontakt zur Nationalparkverwaltung aufnehmen. Forschungsvorhaben Dritter bedürfen einer Zulassung und Abstimmung durch die Nationalparkverwaltung.
Forschungskonzept für die Nationalparke Jasmund und Vorpommersche Boddenlandschaft (2015)
Anlageband zum Forschungskonzept
Wer forscht im Nationalpark?
Das Nationalparkamt beauftragt Inventarisierungen oder Forschungsarbeiten in kleinerem Rahmen. Der Hauptteil der Forschung im Nationalpark wird im Rahmen größerer nationaler Forschungsprojekte oder in Form von Abschlussarbeiten durch Universitäten und Fachhochschulen durchgeführt. Einzelne dauerhafte Monitoringvorhaben führt das Nationalparkamt, soweit möglich, in Eigenregie durch.
Was wird untersucht?
Im Nationalpark Jasmund werden Forschungsaktivitäten zu vier Schwerpunktthemen durchgeführt, die eng mit der Zielstellung und der Entwicklung des Nationalparks zusammenhängen:
- Buchenwald & Weltnaturerbe
- Küstendynamik
- Gewässersystem & Moore
- Wild & Wildwirkung
- szioökonomische Faktoren
Wie wird untersucht?
Dabei werden vier unterschiedliche Methoden angewendet, die sich in Teilen überlagen können:
Im Zuge der Bestandsaufnahme (Inventur) wird systematisch der Aufbau der natürlichen und naturnahen Lebensgemeinschaften im Nationalpark erkundet. Hierzu werden Pflanzen, Flechten, Pilze und Tiere erfasst sowie Gewässer, Böden, Wald und Offenland kartiert.
Im Rahmen der Zustandsüberwachung werden zur Erfüllung der Berichtspflichten aus den Natura-2000-Richtlinien in regelmäßigen Abständen speziell ausgewiesene Lebensraumtypen und FFH-Anhangarten dokumentiert und bewertet.
Die dauerhafte Umweltbeobachtung (Monitoring) ermöglicht die Beschreibung der Entwicklung von Lebensgemeinschaften über lange Zeiträume. Dabei stehen insbesondere waldökologische und hydrogeologische Prozesse und deren Auswirkungen auf Fauna und Flora im Fokus. Ein besonderes Augenmerk wird zudem auf küstendynamische Prozesse gelegt. Hydrologische Erfassungen ergänzen die gewonnenen Daten. Mittels des sozioökonomischen Monitorings wird die Wirkung des Nationalparks auf den Menschen und die regionale Wirtschaft beschrieben.
Erfolgskontrolle
Über die Erfolgskontrolle kann das Nationalparkamt die Wirkung von Maßnahmen zur Verbesserung oder Entwicklung von Lebensräumen, wie zum Beispiel die Renaturierung von Moorstandorten oder die Offenhaltung ehemaliger Kreidebrüche, bewerten und möglicherweise Anpassungen des Managements vornehmen.
Ergebnisse
Forschungsband 1 Alte Buchenwälder im Nationalpark Jasmund (2017)
Faltblatt Libellen im Nationalpark Jasmund (2015)
Trockenrasen im Nationalpark Jasmund (2000)
Aspekte zur Situation der Gewässer im Nationalpark Jasmund (2017)
Ansprechpartnerin
Leiterin Sachgebiet Forschung und Monitoring
Stephanie Puffpaff
Mail s.puffpaff(at)npa-vp.mvnet.de
Tel. 0385 588 639-15 oder 0173 2472707