Zur Sicherheit an Straßen und Wegen

Wenn Baumriesen zur Gefahr werden

Im Nationalpark gilt der Grundsatz Natur Natur sein lassen, aber auch die Pflicht zur Verkehrssicherung an öffentlichen Straßen und angrenzenden Bebauungen. An den Wanderwegen wird nur bei akuten Gefahren in den Baumbestand eingegriffen.

Gefaääle Bäume und Absperrung an der Strasse L303, Sicherungsarbeiten im Nationalpark JAsmund © K. Bärwald
Sicherungsarbeiten an der L 303
Sicherungsarbeiten an der L 303
blau Weiße Wanderweg-Markierung am Baum am Hochuferweg NAtionalpark JAsmund © I. Stodian
An Wanderwegen werden Sicherungsarbeiten nur bei akuten Gefahren durchgeführt.
An Wanderwegen werden Sicherungsarbeiten nur bei akuten Gefahren durchgeführt.
Forstwirt entnimmt Fichten am Weg © Nationalparkamt Vorpommern
Entnahme von Fichten
Entnahme von Fichten

Im Nationalpark darf Natur Natur sein

Die Buchenwälder durchlaufen hier alle Phasen ihrer natürlichen Entwicklung, vom Keimen junger Bäume, über hallenähnliche Reifestadien bis hin zum Zerfall großer Baumriesen. Die ganze Vielfalt der im Buchenwald typischen Tier- und Pflanzenarten braucht das mosaikartige Nebeneinander aller Waldstadien, von den kleinen Bäumchen bis zu den alten und abgestorbenen Riesen.

An der Grenze zwischen Nationalpark und Siedlungsbereichen

und an öffentlichen Straßen geht Sicherheit vor

Auch im Nationalpark gilt die Pflicht zur Verkehrssicherung an öffentlichen Straßen und angrenzend an Bebauungen. Hier darf von den Wäldern keine Gefahr für den Menschen oder Sachwerte ausgehen. Darum werden dort die Bäume regelmäßig kontrolliert. Geschulte Mitarbeiter des Nationalparkamtes sehen sich zwei Mal im Jahr die betreffenden Bäume an. Sie nehmen damit die Pflichten des Landes Mecklenburg-Vorpommern als Waldeigentümer wahr.

Entlang der öffentlichen Straßen und um die Bebauungen wurden sogenannte Verkehrssicherungskorridore eingerichtet. Besonders Bäume mit Pilzbefall, abgestorbene Bäume und Baumteile werden hier entnommen, bevor sie zur Gefahr werden. Langfristig sollen sich dadurch an den Straßen stabile Waldsäume entwickeln.

Nicht nur die Bäume an der Straße, auch alte Randbäume an der Stadtkante machen immer wieder Maßnahmen erforderlich. Das Waldbild am Nationalpark- und Straßenrand verändert sich – die Wildnis im Innern bleibt davon unberührt. 

Grundsätzlich bleiben die gefällten Bäume als Lebensraum für die Buchenwaldarten liegen. Wenn zu große und zu viele Baumteile den Fortgang weiterer Sicherungsarbeiten behindern oder schlicht keinen Platz in unmittelbarer Siedlungs- oder Straßennähe haben, werden sie abgefahren und verwertet. Die Kronenteile bleiben auf der Fläche. Sie schützen den Boden und verschaffen der nächsten Baumgeneration gute Startbedingungen.

An den Wander-, Rad- und Reitwegen wird nur bei akuten Gefahren in den Baumbestand eingegriffen

Im Gegensatz zu den strengen Prüf- und Sicherheitsregularien an öffentlichen Straßen, gilt für Rad-, Reit- und Wanderwege:

Herabstürzende Baumteile stellen im Wald eine typische Gefahr dar, mit der jeder Waldbesucher rechnen muss. Hier ist die Achtsamkeit jedes Einzelnen notwendig, also ein regelmäßiger Blick nach oben oder das Meiden von Waldbesuchen bei starkem Wind oder anderen ungünstigen Witterungen, wie Nassschnee auf den Zweigen.