Die Blockstrände im Nationalpark Jasmund
Potpourri aus Gestein und Strandgut
Blockstrände säumen die Steilufer des Nationalparks. Sie sind die Grenze zwischen Land und Meer. Im Zuge der Küstenerosion werden stetig die Sedimente am Fuße der Kreideklippen durch das Meer aufgearbeitet. Dabei wird die Kreide als Suspension mit der Strömung als „Kreidemilch“ abgeführt. Der Sand wird von der Strömung entlang der Küste nach Süden transportiert. Die Geschiebe der Eiszeit und die Feuersteine aus der Kreide verbleiben am Strand und so hat sich letztlich ein Blockstrand herausgebildet. Je nach Größe der Steine und Blöcke werden diese durch Sturmereignisse immer wieder umgelagert und dadurch abgerollt. Hier findet man neben den Feuersteinen auch Versteinerungen aus der Kreide, skurrile Skelette abgestürzter Bäume sowie eiszeitliche Geschiebe in allen Farben, Formen und Größen. Es handelt sich um Steine, die einmal in Skandinavien oder dem Baltikum beheimatet waren und zu ganz unterschiedlichen Gesteinsarten gehören.
Im Spülsaum findet man, was die Wellen ans Ufer geworfen haben: verschiedene Algen, Muschel- und Schneckenschalen.
Das Suchen und Entdecken von Fossilien und Strandgut macht Spaß. Hier gilt allerdings: Machen sie besser ein Foto als Erinnerung, anstatt die Fundstücke als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. So können sich auch zukünftige Besucher*innen daran erfreuen und der Zauber der Blockstrände bleibt erhalten.
Lebensraum für widerstandsfähige Spezialisten
Hier und da wachsen zwischen den Steinen auch die wenigen salzertragenden Pflanzen wie Meerkohl, Meerstranddreizack oder das Salz-Milchkraut. Sie gedeihen auf dem kargen Boden zwischen den Blöcken und widerstehen der Überflutung durch das brackige Ostseewasser ebenso wie dem Licht und der Hitze in der prallen Sommersonne.