World Ranger Day vereint Hüter der Natur

„Ranger in Deutschland, gibt es die denn überhaupt?“, werden Ranger wie Udo Köpnick regelmäßig gefragt. Ja, die gibt es! Hierzulande sind es ca. 640. Sie werden oft Naturwächter*innen genannt. Sie arbeiten in vielen der 141 Nationalen Naturlandschaften, die zusammen ca. 33% der Landesfläche abdecken.

Ranger Udo Köpnick im Nationalpark Jasmund © K. Bärwald
Ranger Udo Köpnick im Nationalpark Jasmund

Ranger*innen kümmern sich neben den Führungen vor allem darum, dass die Regeln der Schutzgebiete eingehalten werden, dass bedrohte Tier- und Pflanzenarten geschützt werden. Ihre Aufgaben sind so vielfältig wie ihre Gesichter und Lebenswege. Einen Einblick in die Arbeit der Jasmunder Ranger*innen erhalten Neugierige aus erster Hand rund um den Königsstuhl oder das UNESCO-Welterbeforum. Und wer seine Fragen nicht direkt loswerden kann - weil ja noch andere Aufgaben warten - kann am Rangertresen im Foyer des Nationalpark-Zentrums KÖNIGSSTUHL Rangerin Lina und Ranger Karsten auf der Leinwand befragen. 10 Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen sind ein idealer Einstieg in den Nationalpark und den Rangeralltag.
 

Weltweit gibt es ca. 285.000 Ranger*innen, die sich auch bei internationalen Kongressen und über die Rangerverbände austauschen. Auch deshalb verstehen sich Ranger*innen auf der ganzen Erde als große Familie. Neben den Aufgabentätigkeiten und Herausforderungen eint diese große Familie der jährliche Ehrentag am 31. Juli – der Welt-Ranger-Tag. Der Tag wurde ins Leben gerufen, um die Arbeit der Ranger*innen zu würdigen und im Dienst gefallenen Ranger*innen zu gedenken.
 

Solidarität mit Ranger*innen weltweit
 

Jedes Jahr finden am 31. Juli an vielen verschiedenen Stellen weltweit sowie in Deutschland Veranstaltungen statt. Die Ranger*innen präsentieren an Infoständen die Rangerarbeit und ihre Schutzgebiete. Außerdem möchten sie im Rahmen der Veranstaltungen auch auf Probleme der internationalen Rangergemeinde aufmerksam machen. „Bei uns in Europa kommt es im Verhältnis zu anderen Kontinenten eher selten zu Übergriffen, auch wenn diese in Deutschland immer mehr zunehmen. Jährlich beklagen wir weltweit ca. 150 Ranger*innen, die im Dienst sterben. Vor allem in Afrika und Asien sind die Verluste durch Gewalt, Wilderei oder unzureichende Ausrüstung am höchsten“, sagt Milena Kreiling, die Co-Vorsitzende des Bundesverbandes Naturwacht e.V.

„Darüber wollen wir am Welt-Ranger-Tag reden und Spenden für Familien sammeln, die ein Familienmitglied durch die gefährliche Rangerarbeit verloren haben.“ Die Thin Green Line Foundation  sammelt diese Spenden und stellt sie den Familien zur Verfügung, bietet Weiterbildungen an oder besorgt benötigtes Equipment. Oftmals handelt es sich dabei schon um Outdoor-Stiefel oder Erste-Hilfe-Packs.

Rangertresen im Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL © K. Bärwald
Rangertresen im Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL
Rangertresen im Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL
Rangerin Lina Göring © K. Bärwald
Rangerin Lina Göring im Nationalpark Jasmund unterstützt den Weltetag der Ranger und die Organisation "The Thin Green ...
Rangerin Lina Göring im Nationalpark Jasmund unterstützt den Weltetag der Ranger und die Organisation "The Thin Green Line".
Rangerführung im Nationalpark Jasmund vor Informationstafeln. © I. Stodian
Ranger sind mehr als die „Wald-Polizei“. Sie führen mit Expertenwissen durch den Jasmunder Nationalpark.
Ranger sind mehr als die „Wald-Polizei“. Sie führen mit Expertenwissen durch den Jasmunder Nationalpark.