Kurs für zertifizierte Natur- und Landschaftsführer startet im Frühjahr
Interessierte Naturfreunde werden dort auf den Einsatz in beiden Schutzgebieten vorbereitet. Die Ausbildung zum ZNL erfolgt im Auftrag und in sehr enger Zusammenarbeit mit der Landeslehrstätte für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung M-V (LLS) und den Verwaltungen der Schutzgebiete auf der Insel.
Die Nationalparks und das Biosphärenreservat ziehen mit ihrer außergewöhnlichen Natur und Landschaft jährlich tausende Naturfreunde in ihren Bann. Viele schätzen das Angebot der kompetent geführten Wanderungen mit Rangern und selbstständig tätigen Naturführern. „Unsere Rangerinnen und Ranger können jedoch, auch bei großem Engagement, die Nachfrage in der Hauptsaison und Angebote für spezielle Zielgruppen längst nicht abdecken. Daher hilft jeder Kurs, hier im Sinne der Besucher und der Schutzgebiete, diese Lücke weiter zu schließen,“ freut sich der für den Nationalpark Jasmund zuständige Dezernent, Ingolf Stodian.
Beata Reimann, selbst aktive Gäste- und Naturführerin und engagierte Organisatorin des Kurses, fasst die Ziele und Besonderheiten des Lehrganges ergänzend zusammen: „Nachdem in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten 18 Jahren schon fast 400 Menschen ausgebildet wurden und nur wenige davon tatsächlich aktiv tätig sind, haben wir für diesen Kurs Schwerpunkte gesetzt. Es geht über die Wissens- und Methodenvermittlung hinaus auch um eine langfristige Netzwerkbildung zwischen Teilnehmern und Schutzgebietsverantwortlichen sowie -akteuren. Für eine anwendungsbereite Führungsdidaktik wird Thorsten Ludwig (Interpret Europe e.V.), Autor des Heftes „Führungsdidaktik Mit Gästen draußen unterwegs“ , als Referent und Prüfer in diesem Kurs tätig werden.
In 110 Unterrichtseinheiten werden die zukünftigen „ZNLer“ neben theoretischen Grundkenntnissen viel Praxiserfahrung bekommen. Deshalb sitzen Fachexperten aus dem Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen und dem Nationalparkamt Vorpommern mit den Organisatoren in einem Boot. Auch der Kontakt zu Infozentren, Fördervereinen und Partnern der Schutzgebiete ist vorgesehen.
Durch eine Hausarbeit, schriftliche und praktische Prüfungen ist die Ausbildung in diesen 3 Monaten sehr intensiv. Der Dank für die Mühe ist ein fachlich fundierter Abschluss als erster Schritt für die praktische Tätigkeit mit Gästen und Interessierten in der ganz besonders wertvollen Natur der Insel.
Der Kurs wird durch die EU-Förderung für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) maßgeblich unterstützt und ist somit, trotz sehr hohem Anspruch an Referenten und Organisation, mit vergleichsweise niedrigen Teilnahmegebühren möglich.
Aufgrund der intensiven und praxisnahen Ausbildung ist die Teilnehmerzahl auf 16 begrenzt. Wer ehrenamtlich oder auch hauptberuflich in der Natur schon aktiv mit Gästen unterwegs ist oder das für die Zukunft plant, ist besonders angesprochen. Die Zahl der Interessenten ist bereits jetzt schon hoch, so dass leider nicht alle mitmachen können. Um mehr Klarheit zu geben, was die Teilnehmer in dem Kurs erwartet und welche Anforderungen an sie gestellt werden, führt die Volkshochschule am 19. Januar 2022 eine Informationsveranstaltung durch. Auf den Seiten der Volkshochschule Regionalstelle Bergen auf Rügen stehen die Termine bereit und darüber erfolgt auch die Anmeldung (Ansprechpartnerin Frau Klemann).
Grundlage für den Kurs ist die Lehrgangs- und Prüfungsordnung BANU (2014). Auf dieser Basis werden in der gesamten Bundesrepublik ZNL ausgebildet, jeweils mit Kompetenzen für ein Schutzgebiet ihrer Heimatregion oder auch für mehrere. Zuletzt gab es im Jahr 2017 ein Kursangebot auf Rügen, um Naturführer für die Natur der gesamten Insel zu werden.