„Einfach machen“ für Moore und Klima

Zum fünften Mal aktivierte der Verein Bergwaldprojekt e.V. etwa 60 Freiwillige für einen Sommereinsatz in den Mooren des Nationalparks Jasmund. Ostseeurlaub mit Schubkarre und Gummistiefel anstatt Strandkorb und Baden, um etwas für das Klima und den Naturschutz zu tun. Diese Mission eint die tatkräftigen Aktiven.

Freiwillige des Bergwaldprojektes im Einsatz in Jasmunder Mooren im Nationalpark © I. Stodian
Freiwilliger Einsatz in Jasmunder Mooren

„Es sind kleine Schritte, aber wenn viele mitmachen, kommen wir immer ein Stückchen weiter,“ resümiert Ingolf Stodian, verantwortlicher Dezernent für den Nationalpark und stetiger Begleiter des Projektes vor Ort. Eingebettet in den Jasmunder Buchenwäldern liegen um die 100 Moore, im Durchschnitt einen Hektar groß. Um sie ohne schwere Technik und neue Eingriffe wieder zu vernässen, bedarf es harter Handarbeit. Die Freiwilligen gingen hoch motiviert ans Werk, um „einfach zu machen“ anstelle großer Worte zu den aktuellen brennenden Umweltthemen dieser Welt wie den Klimawandel.
 

Dort, wo die handgemachten Grabenstaue bereits einige Jahre ihren Dienst tun, konnten erste Erfolge der Maßnahme gemessen werden. Gasmessungen haben für ein entwässertes Moor über 50 Tonnen Ausstoß von CO2-Äquivalenten je Hektar ergeben. Die gleichen Messungen in einem neu vernässten Moor ergaben, dass sogar CO2 gebunden wurde. Nach Berechnungen des Greifswalder Moor Centrums müssten in Deutschland bis 2050 jährlich etwa 50.000 Quadratmeter Moore wiedervernässt werden, wenn Deutschland die Klimaziele einhalten möchte. Das wären über 50 Mal mehr als gegenwärtig etwa umgesetzt werden.
 

Die Dimension trübt das Engagement des Würzburger Vereins Bergwaldprojekt e.V. und seiner Unterstützer nicht. Sie krempeln die Ärmel hoch, schleppen, bohren, hämmern und setzen Zeichen. Nun ist der Sommereinsatz Jasmund 2021 abgeschlossen, die Hammerschläge verhallt und in der Ruhe des Schutzgebietes füllen sich die Moore mit Wasser.