15 neue Natur- und Landschaftsführer als Botschafter*innen der Schutzgebiete

Am Samstag den 21.05.2022 traten die 15 Kursteilnehmer*innen zum zertifizierten Natur- und Landschaftsführer (ZNL) in Borchitz am Großen Jasmunder Bodden zu ihrer Abschlussprüfung an. Alle Prüflinge konnten bestehen.

© K. Bärwald
ZNL am großen Jasmunder Bodden

Bei inseltypischem Wind begrüßten die Kursleiter*innen Beata Reimann und Thorsten Ludwig die 15 Absolvent*innen.  Die meisten der Anwesenden, zumeist selbst Inselbewohner*innen und winderprobt zeigten sich vom Wetter unbeeindruckt und stellten sich alsbald den Fragen der Prüfungskommission.  Diese bestand, ergänzend zu den Kursleiter*innen, aus Vertreter*innen des Biosphärenreservates Südost-Rügen, des Nationalparks Jasmund sowie der VHS Bergen.
 

Nach der Schriftlichen Prüfung mussten die Prüflinge ein Naturphänomen vorstellen. Die Aufgabenstellung verlangte, von den Teilnehmer*innen eine Kurzinterpretation, die die Anwesenden in ihrer Lebenswelt abholt, die Sinne anspricht und zum Mitmachen und Interagieren animiert und am Ende auf eine Kernaussage hinausläuft. Alle Absolvent*innen konnten diese Herausforderung meistern und gaben ihr Gelerntes methodisch und fachlich gut präpariert in die Runde.

Es ergab sich eine spannende Themenvielfalt von der Geschichte der Findlinge über die Verjüngung des Waldes bis hin zum Sand als schützenswerte Kostbarkeit. Selbst ein altes angespültes Boot und die Architektur eines Müther-Baus an der Boddenküste dienten als interessanter Aufhänger für die individuellen Prüfungsleistungen. An verschiedenen Pflanzen wie Sanddorn, Brennnessel, Löwenzahn, Efeu, Kiefer und Weißdorn spannen sich spannende Geschichten und Botschaften für ein gesundes nachhaltiges Leben, über (Über)lebensstrategien, aber auch Sorgen um die Natur wurden deutlich gemacht.
 

Direkt im Anschluss an jeden Vortrag gab es direktes Feedback in Form einer kollegialen Beratung durch einen anderen Prüfling. So wurde auch die Evaluation als wichtiges Werkzeug eines jeden ZNLers trainiert.

Nach einem anstrengenden aber erfolgreichen Tag endete der Lehrgang schließlich mit der Übergabe der Urkunde durch Kerstin Kleemann von der Volkshochschule und Dr. Jan Dieminger von der Landeslehrstätte MV. Alle fünfzehn Teilnehmer*innen konnten bestehen und 14 sind als zertifizierte Natur- und Landschafsführer nun bestens darauf vorbereitet, die Region mit ihren landschaftlichen Schätzen ansprechend vorzustellen und Naturerlebnisse zu vermitteln. Ein Teilnehmer muss seine Hausarbeit – eine ausführlich durchdachte Führungskonzeption  - noch nachreichen.

 

Während der insgesamt 110 Unterrichtseinheiten haben sich die Kursteilnehmer*innen nicht nur viel Wissen angeeignet, sondern die intensive und gewinnbringenden zwei Monate haben sie auch zusammengeschweißt und so sind bereits weitere Netzwerktreffen für die Zukunft geplant.

Die Vertreter*innen der Schutzgebiete äußerten sich hoffnungsvoll: „Mit den frisch gebackenen ZNLern haben wir kompetente Botschafter für unsere heimische Natur. Dank deren Unterstützung haben wir eine Chance auch in Zukunft den zahlreichen Besucher*innen gerecht zu werden, die jedes Jahr in der Region Erholung und Abenteuer suchen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen und den nächsten Kurs“, bekräftigt Katrin Bärwald, ZNL-Prüferin und Dezernentin beim Nationalparkamt Vorpommern. 
 

Der Kurs wurde durch die EU-Förderung für die Entwicklung Ländliche Entwicklung (ELER) – Wissenstransfer - maßgeblich unterstützt und ist somit, trotz sehr hohem Anspruch an Referent*innen und Organisation, mit vergleichsweise niedrigen Teilnahmegebühren möglich gewesen.

© K. Bärwald
Die Teilnehmer des ZNL-Kurses