Küstendynamik

Die Küste, wie wir sie heute kennen, ist nur eine Momentaufnahme in einem schon lange andauernden dynamischen Prozess.

Seit es die Ostsee gibt, laufen diese Prozesse ab und sie werden auch in den kommenden Jahrtausenden so ablaufen.

Weiße Kreidefelden an der türkisfarbenen Ostsee im Nationalpark Jasmund © I. Stodian
Kreideküste im Nationalpark Jasmund

Die eindrucksvolle Kreideküste auf Jasmund ist durch Erosion und Küstendynamik entstanden. Die markanten Zinnen, wie der Königsstuhl oder die Wissower Klinken, wurden durch diese Prozesse aus dem Hinterland förmlich herausmodelliert.

Die Kreide ist auf Grund ihrer Korngröße ein wasserstauendes Sediment. Die Eiszeit hat das halb verfestigte Sedimentgestein aufgefaltet und dabei insbesondere in den Bereichen der eiszeitlichen Überlagerungstektonik kleinstückig zerbrochen.

Der Prozess setzt sich fort und es werden neue markante Felsformationen entstehen. Man geht davon aus, dass seit dem Beginn der Litorina-Transgression vor ca. 7.000 Jahren die Küstenlinie um knapp zwei Kilometer zurückgegangen ist. Der jährliche Rückgang beträgt ca. 30 cm pro Jahr.