Die Moore im Nationalpark Jasmund

Archive der Pflanzenwelt, vom Wasser gespeist, geheimnisumwittert

Nicht Wasser und nicht Land - Moore sind besondere Biotope und Lebensräume der Extreme.  Im nassen Untergrund können Pflanzen nicht verrotten und bilden nach und nach eine schwammige Torfschicht. Auf dem Jasmund gibt es über 100 Moore.

Moor im Buchenwald im Nationalpark Jasmund © I. Stodian
Moor im Buchenwald
Moor im Buchenwald
Sumpfschwertlilie im Moor © Jürgen Reich
Sumpfschwertlilien
Sumpfschwertlilien
blühendes Wollgras in einem Kesselmoor im Nationalpark Jasmund © Jürgen Reich
Wollgras in einem Kesselmoor
Wollgras in einem Kesselmoor

Ohne Wasser kein Moor

Die über 100 Moore des Nationalparks verteilen sich über das gesamte Gebiet. Es handelt sich vor allem um Quell-, Durchströmungs-, Kessel- und Versumpfungsmoore. Gewässerverlandungs- und Überflutungsmoore sind weniger vertreten. Leider sind heute nicht mehr alle Moore in einem naturnahen Zustand. Alte Entwässerungsgräben zeugen von früheren Versuchen, diese Feuchtgebiete trocken zu legen und zu nutzen. Gegenwärtig läuft im Nationalpark ein Programm zur Moorrevitalisierung.

Stehen die Moorgebiete dauerhaft unter Wasser, ensteht die für Moore typische Torfschicht unter der bewachsenen Oberfläche. Torf besteht aus unvollständig zersetzten Pflanzenresten. Die Zersetzungsprozesse laufen, bedingt durch die Wasserhöhe und dem daraus enstehenden Sauerstoffmangel, stark verlangsamt ab.

Sensibles Ökosystem mit wichtiger Funktion

Den Mooren kommt eine wichtige Speicherfunktion im Naturhaushalt zu. Wie ein Schwamm kann die Torfschicht Wasser speichern und auch abgeben. Zudem sind Moore ausgezeichnete Speicher von Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, wie dem Treibhausgas CO2. Viele verschiedene Pflanzen und Tiere sind auf das Überleben unter den extremen Bedingungen der Moore spezialisiert, wie zum Beispiel der Sonnentau, eine Insekten fressende Pflanze.