Die Moore im Nationalpark Jasmund
Ohne Wasser kein Moor
Die über 100 Moore des Nationalparks verteilen sich über das gesamte Gebiet. Es handelt sich vor allem um Quell-, Durchströmungs-, Kessel- und Versumpfungsmoore. Gewässerverlandungs- und Überflutungsmoore sind weniger vertreten. Leider sind heute nicht mehr alle Moore in einem naturnahen Zustand. Alte Entwässerungsgräben zeugen von früheren Versuchen, diese Feuchtgebiete trocken zu legen und zu nutzen. Gegenwärtig läuft im Nationalpark ein Programm zur Moorrevitalisierung.
Stehen die Moorgebiete dauerhaft unter Wasser, ensteht die für Moore typische Torfschicht unter der bewachsenen Oberfläche. Torf besteht aus unvollständig zersetzten Pflanzenresten. Die Zersetzungsprozesse laufen, bedingt durch die Wasserhöhe und dem daraus enstehenden Sauerstoffmangel, stark verlangsamt ab.
Sensibles Ökosystem mit wichtiger Funktion
Den Mooren kommt eine wichtige Speicherfunktion im Naturhaushalt zu. Wie ein Schwamm kann die Torfschicht Wasser speichern und auch abgeben. Zudem sind Moore ausgezeichnete Speicher von Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, wie dem Treibhausgas CO2. Viele verschiedene Pflanzen und Tiere sind auf das Überleben unter den extremen Bedingungen der Moore spezialisiert, wie zum Beispiel der Sonnentau, eine Insekten fressende Pflanze.