Zurück in die Hände der Natur

Auf der berühmten Plattform auf dem Königsstuhl beginnt die Natur nun den markanten Kreidefelsen zu erobern. Geländer, Holzstege und Beton wurden zurückgebaut.

Herbststimmung auf dem Königsstuhl nach dem Rückbau der Besucherplattform im Nationalpark Jasmund © I. Stodian
Herbststimmung auf dem Königsstuhl nach dem Rückbau der Besucherplattform

Die Verwandlung vom touristischen Anlaufpunkt zum Natur-Ort dauerte gerade einmal zwei Wochen. Rund 150 Meter Metallgeländer, etwas drei Tonnen Beton sowie 300 m2 Holzstege wurden durch die Firma GTO in der vergangenen Woche von der Plattform entfernt.
 

Während der Königsstuhl verwunschen im Herbstlicht und neuer Unberührtheit dasteht, laufen die Arbeiten zum neuen Königsweg  auf Hochtouren. Der Mast ist aufgerichtet, das Oval der neuen luftigen Plattform gut verschweißt und bereit, Stück für Stück in die Richtige Position gerückt zu werden - Zentimeter um Zentimeter, Tragseil um Tragseil, an denen die schwebende Plattform hängen wird. Während das Stahlbau-Meisterwerk einem straffen Zeitplan folgt, hat die Natur des Königsstuhls alle Zeit der Welt.
 

Trotz millionenfacher Fußtritte in der Vergangenheit, haben sich hier am Rande des Geschehens besondere Pflanzenarten in Position gebracht. Dazu zählen Orchideen wie das Weiße und das Rote Waldvöglein. Erste Dokumentationen der Pflanzenwelt gaben vor dem Rückbau den Auftakt zum Monitoring einer spannenden Entwicklungsreihe. Wie das Natur-Natur-sein-lassen an diesem besonderen Kreidefelsen aussehen wird, werden die fortlaufenden Kartierungen der Vegetation zeigen. Nur dafür darf dann ausnahmsweise noch ein menschlicher Fuß diesen Teil werdender Nationalparkwildnis betreten.
 

Bestaunen lässt sich der beliebte Kreidefelsen künftig vom Königsweg aus, mit noch besserer Perspektive, von oben und von der Seite. Und dann wird der schöne Blick für alle Menschen und ohne Barrieren erlebbar werden. Geplant ist die Eröffnung des Königsweges im Frühjahr 2023.
 

mehr zum :  Abschied vom Königsstuhl