Wild romantisches Jubiläumsjahr

Runde 20 Jahre wird das Nationalpark-Zentrum im 250. Geburtsjahr von Caspar David Friedrich. Den Buchenwald hat schon der Maler so erlebt. Das Team des Zentrums wurde in die Waldromantik und das Försterleben von damals entführt.

 

Gruppe in Kostümen der Romantik wandert durch Buchenwald Nationalpark JAsmund © Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUHL
Wie zu Caspar David Friedrichs Zeiten wandelte das Team des Nationalpark-Zentrums durch den Buchenwald.

Zünftig, in standesgemäßer Kluft begab sich die Gesellschaft in die Buchenwälder, angeführt von einem Waldhüter aus der Romantikzeit. Hinter diesem verbarg sich Rico Markmann, Revierleiter im Nationalparkamt. „Die ältesten dieser Buchen schreiben 300 Jahre in ihren Ringen. Die hat also auch schon Caspar David Friedrich erlebt,“ begann der als Wild-und Waldhüter Verkleidete, im langen Mantel mit Jagdgewehr.  Die prachtvoll angezogenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nationalpark-Zentrums  waren eingeladen, um tief in die Waldhistorie zu Capar Davids Zeiten einzutauchen. Die Stimmung prägten urige Baumformen in der Dämmerung bei aufgehendem Mond. Das hätte sicher auch den Künstler berührt. Ganz ähnlich hat der den Wald auf seinen langen Wanderungen erlebt.
 

Diese etwas ungewöhnliche Exkursion war das Geschenk des Nationalparkamtes an das Team des Zentrums. „Dies ist ein kleiner Dank für große Leistungen, die schon vor und stetig seit der Eröffnung des Zentrums, mit viel Engagement erbracht wurden. So erwuchs aus der einstigen Militärliegenschaft eines der bekanntesten, besucherstärksten und bedeutendsten Nationalpark-Zentren deutschlandweit,“ würdigte Amtsleiter Gernot Haffner die überragende Bildungsarbeit, die das Team und die Wegbereiter geleistet haben, anlässlich der feierlichen Übergabe der Einladung zum Neujahrsempfang des Zentrums.
 

„Nationalparkamt und- Zentrum wuchsen in den vergangenen Jahren stetig weiter zusammen, in gemeinsamen Projekten wie der Ausstellung im Welterbe-Forum, der Besucherinformation durch Ranger unmittelbar am Zentrum oder der inhaltlichen Revitalisierung der Erlebnisausstellung. Praktische Fragen werden auf kurzem Wege erledigt. Der Besucher nimmt die administrative Zweiteilung kaum wahr. Das ist unser gemeinsames Ziel,“ fasst der für den Nationalpark Jasmund zuständige Dezernent die Kooperation zusammen. „Als jüngstes Projekt steht uns nun auch ein Wachtboot zur Verfügung, das uns das Nationalpark-Zentrum zur Nutzung überlässt. Das war ein weiterer guter Schritt, um den Schutz des Nationalparks gemeinsam zu leisten.“
 

Formal ist das Land Mecklenburg-Vorpommern mit der KÖNIGSSTUHL gGmbH über einen Vertrag verbunden, der die Nutzung der landeseigenen Nationalpark-Fläche an die Betreibung eines Nationalpark-Zentrums bindet.

Die gGmbH als Betreiber wird von der Stadt Sassnitz und dem WWF getragen. Diese Kooperationsbasis der drei Partner hat sich bewährt. Am Ende zählt jedoch, wie die Besucher für das Schutzgebiet sensibilisiert und wie sie darin gelenkt werden. Der Schutz steht obenan und kann in einem so besucherstarken Gebiet nur mit professioneller Bildungs- und Informationsarbeit gelingen. Die Bilanz nach 20 Jahren lässt sich zeigen. Nicht nur die Strahlkraft des Skywalks hebt die Bedeutung des Zentrums. Die inhaltliche Ausrichtung und Anpassung sind weit in die Zukunft gerichtet. Die Besucher können auch künftig auf spannende neue Angebote gespannt sein. Das Nationalparkamt kann sich auch weiterhin freuen, einen starken Nationalpark-Partner  an seiner Seite zu haben.