Jahresthema 2023 „MoorWildnis“

Moor ist nicht gleich Moor. Jedes hat seine eigene Geschichte, Naturschätze und Reize. Die zahlreichen Moore in den Schutzgebieten bewahren nicht nur wertvolle Habitate. Moorschutz bedeutet auch Klimaschutz. Deshalb erklären die Nationalparke und Naturparke in MV den Lebensraum Moor gemeinsam zum Jahresthema 2023.

Moor im Buchenwald im Nationalpark Jasmund © I. Stodian
Moor im Buchenwald

Moore erscheinen oft unscheinbar oder sogar mystisch, dabei sind sie essentiell für den Naturreichtum und das Klima. Ein gesundes Moor, mit einem natürlichen Wasserhaushalt, speichert laufend Kohlenstoff und bindet ihn dauerhaft im Torfkörper. Entwässerte Moore hingegen emittieren große Mengen Treibhausgase. Darum bedeutet Moorschutz auch Klimaschutz, hier und weltweit.
 

Darüber hinaus beherbergen Moore eine einzigartige Fauna und Flora – vom insektenfressenden Sonnentau bis zum blauen Moorfrosch. Jedes erhaltene Moor archiviert zudem in seinen Torfschichten eine eigene Landschaftsgeschichte.

„Wir wollen die große Vielfalt und die enorme Wirkung der Moore für den Naturhaushalt jetzt und in der Zukunft einprägsam vermitteln und unsere Aktivitäten zu ihrem Schutz verständlich machen,“ sagt Gernot Haffner, Leiter des Nationalparkamtes Vorpommern.
 

In den Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft und im Jasmund steht das Jahresthema unter dem Motto „MoorWildnis“. „Im Nationalpark Jasmund werden wir in diesem Jahr in einer letzten Etappe weitere Moore renaturieren. Dann haben wir es mit Hilfe vieler Freiwilliger geschafft, den Jasmunder Mooren gute Startbedingungen für neues Moorwachstum und intakte Lebensräume zu ermöglichen,“ und kündigt Dr. Ingolf Stodian, leitender Dezernent für den Nationalpark Jasmund, an. „Ein intakter Wasserhaushalt der gesamten Landschaft bildet die Grundlage des Moorschutzes und zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit.“
 

Die Ranger werden auf ihren Führungen ihr Moorwissen an die Besucher weitergeben. Ob kleine Kesselmoore im Wald oder das große Torfmoor am Wanderweg zwischen Hagen und dem Königsstuhl, jedes Moor hat seine eigene Geschichte, die sich oft erst auf dem zweiten Blick und bei genauem Hinsehen offenbart. Die Junior Ranger nehmen ebenso die Moore fest in den Blick. „Die jüngsten Nationalparkkenner lernen zum Beispiel, wie ein Stau funktioniert und gebaut wird. Kinder der Nationalparkschule werden auf einem Projekttag Moore erkunden,“ sagt Christin Loll, Umweltbildnerin im Nationalparkamt.
 

Auch in den zwei weiteren Nationalparks und Naturparks des Landes ranken sich die Aktivitäten in diesem Jahr rund ums das Thema Moor. So widmet sich zum Beispiel im Müritz-Nationalpark das jährliche Forschungskolloquium im Herbst ganz dem Jahresthema. Die Ranger vermitteln in der Urlaubssaison an beliebten Moor-Standorte mit mobilen Infoständen Wissen zum Moor. In den Naturparken wird beispielhaft gezeigt, wie Moorflächen erfolgreich renaturiert wurden und können Besucher hautnah erleben, wie intakte Moore funktionieren.
 

Alle Veranstaltungen und viel Wissenswertes zum Thema finden Interessierte in den kommenden Monaten auf den jeweiligen Webseiten der Naturparke und Nationalparks und über natur-mv.de.