Ja, wo laufen Sie denn?

Immer wieder führen neue Trampelpfade an die Kante der Steilküste. Bitte nicht! Hier leidet die Natur sichtlich. Und: beim Selfie den Boden unter den Füßen zu verlieren, geht sekundenschnell.

Selfie-Fotograf mit dem Rücken zur Steilküste, abseits der Wege, Trampelpfad im Nationalpark Jasmund © K. Bärwald
Das Verlassen der Wege bedeutet Schaden für die Natur und Gefahr für den Menschen.

„Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass das Grasbüschel an der Hangkante hohl über den Abgrund ragt. Es ist und bleibt gefährlich. Um die tolle Aussicht sicher zu genießen und der Natur ihren Platz zu lassen, gibt es genügend Panoramablicke von den Aussichtsplattformen und vom Hochuferweg aus,“ rät einmal mehr Dr. Ingolf Stodian, der für den Nationalpark Jasmund zuständige Dezernent. „Und natürlich bietet der Skywalk allerbeste Fotomotive zum Erlebnis.“
 

Auf ihren Kontrollgängen machen die Ranger regelmäßig neue Trampelpfade aus. Schon innerhalb weniger Tage sieht es an den Stellen dann aus, als wäre dort immer ein kleiner Weg gewesen. Die Waldvegetation ist dann komplett weggetreten, der Boden verdichtet, die dünne Humusdecke verschwunden. Die Schäden wirken nach. So dauert es lange bis der Wald hier wieder Fuß fasst und die Wunde schließt.
 

Neben den Wegemarkierungen sollen Baumverhaue die Besucher  auf den rechten Weg leiten. Leider werden auch sie schnell umgangen und es entsteht der Schlängeltrampelpfad. Stellenweise schützen Zäune an den gefährdetsten Stellen. Einen komplett abgezäunten Hochuferweg mag sich niemand gern vorstellen, der die Unberührtheit dieser wunderbaren Nationalpark-Natur schätzt. So hoffen die Ranger wie auch die wahren Naturfreunde nach wie vor auf Verständnis der Wanderer. Damit es zum Naturgenuss aller so schön und unberührt bleibt oder wieder wird. 

alle Wanderweg auf der interaktiven Karte

neuer Trampelpfad zur Steilküste mit Besucher an der Hangkante im Nationalpark Jasmund © K. Bärwald
Mitunter dauert es wenige Tage bis aus dem "frischen" Trampelpfad ein festgetretener schmaler Weg wird.
Mitunter dauert es wenige Tage bis aus dem "frischen" Trampelpfad ein festgetretener schmaler Weg wird.
Baumbarrieren, die illegale Tramelpfade absperrt, wird vom Besucher umgangen, neuer Pfad gebildet, an Steilküste Nationalpark Jasmund © K. Bärwald