Robbe am Strand-Was jeder wissen sollte

Nach und nach kehren Robben an unsere Strände zurück. Die Wahrscheinlichkeit, die größten Raubtiere Deutschlands in freier Wildbahn anzutreffen, steigt seit ein paar Jahren wieder.

© Foto: Linda Westphal/Deutsches Meeresmuseum
Die Kegelrobbe ist mit bis zu 2,5 Metern Länge und einem Gewicht von bis zu 300 kg das größte Raubtier Deutschlands. Foto: Linda Westphal/Deutsches Meeresmuseum

Robben halten sich aus ganz verschiedenen Gründen am Strand oder in Flachwasserbereichen auf. Vor allem in Phasen der Fortpflanzung, des Fellwechsels oder bei Krankheit ist es für die Tiere überlebenswichtig, völlig ungestört zu bleiben. Im schlimmsten Fall kann eine Störung dazu führen, dass Muttertiere ihre Jungtiere vor dem Selbstständigwerden verlassen und nicht wieder an den Strand zurückkehren. Außerdem verbrauchen gestresste Tiere unnötig Kraftreserven, was ihre Vitalität und ihre Gesundheit negativ beeinflusst.

Wer einer Robbe begegnet, sollte diese fünf einfachen Regeln kennen:

Fluchtweg: Versperren Sie den Tieren niemals den Fluchtweg ins Wasser.
Mindestabstand: Halten Sie einen Mindestabstand von 100 Metern.
Nicht Berühren: Auf keinen Fall die Tiere berühren, füttern oder bewerfen.
Anleinen: Hunde sind an der Leine zu führen.
Keine Störung: Stellen Sie sich niemals zwischen Mutter und Jungtier.

Eine Robbe, die keine drastischen äußeren Verletzungen zeigt, ruhig atmet und keinen Ausfluss aus Maul, Nüstern und After zeigt, ist im Regelfall gesund und braucht keine Hilfe. Ein Tier, das Menschen aufmerksam betrachtet und ihnen folgt, ist bereits gestört. Hier gilt: unbedingt vom Tier entfernen. Es zeigt, dass es lieber in Ruhe gelassen werden möchte und den Menschen als Gefahr sieht. Treten Hunde oder Menschen sehr dicht an das Tier heran, laufen sie Gefahr von einer Robbe gebissen zu werden. Der Biss einer Robbe verursacht hochgradig entzündliche Wunden, die speziell behandelt werden müssen, weil handelsübliche Antibiotika nicht wirksam sind.

Sichtungen von Robben melden
Sichtungen von lebenden Robben am Strand des Nationalparks Jasmund sollten immer dem Nationalparkamt gemeldet werden:
Kontakt:
0172 3258494

Sichtungen von lebenden Robben in der Ostsee und Totfunde sollten immer dem Deutschen Meeresmuseum gemeldet werden.
Telefon: 03831 2650 3333 / 0173 9688 267
oder per
Smartphone- App „OstSeeTiere“

Weitere Informationen zum Thema marine Säugetiere erhalten Sie auf der Internetseite des Deutschen Meeresmuseums.